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Geometrischer Abriss aus dem Jahre 1603

05. Juli 2021 von

Geometrischer Abriß des Ambts Herzogenaurach* vom 24. Juli 1603

Karte - Staatsarchiv Bamberg

Diese Karte des Amts Herzogenaurach aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg ist auch für Oberreichenbach von gewisser historischer Bedeutung. Bei der Betrachtung der Karte ist zunächst wieder zu beachten, dass hier die Himmelsrichtungen nicht der heutigen Darstellungsweise entsprechen. Der eingezeichnete Kompass auf der Karte gibt die Orientierung. Leider leiden die Qualität und damit die Lesbarkeit der Karte durch die starke Verschmutzung.
„Obern Reichenbach“ liegt also hier grob gesagt rechts von Herzogenaurach. Interessant sind u. a. die Ortsbezeichnungen bzw. deren Schreibweisen. So z. B. „Dürnbuch“ für das heutige Buch, „Kloster Münichaurach“, „das Than“ für den Dohnwald und „Dantzenheidt“ für Tanzenhaid. Ebersbach und auch „Unter Reichenbach“ sind fälschlicherweise als Kirchdörfer kartiert.
Besonders erwähnt seien hier nur z. B. das „Herzogenauracher Halsgerichts“ in der Nähe des Galgenhofes, die Bezeichnung der „Hohen Straß“ (deren Verlauf ist grün eingezeichnet), viele „Weyer“ sind namentlich erwähnt, die Ortsverbindungsstraße Münchaurach – Oberreichenbach wird als „Die Straß aus den Land zu Francken“ beschrieben. Zwischen Retzelsdorf und Sauerheim existiert „Daß Hirttenhaus“. Bestimmt entdecken Sie noch die eine oder andere Besonderheit auf der Karte. Für geschichtsinteressierte Leser lohnt es sich auf jeden Fall, sie etwas länger „unter die Lupe“ zu nehmen. Viel Spaß dabei!

Roman Gibtner, im Mai 2021


*Quelle: Staatsarchiv Bamberg - Signatur: Staatsarchiv Bamberg, Karten und Pläne Rolle 1115, Petrus
Zweidler (1570-1613); Kartograf, 44,5 x 55,7 cm / Material: Entwurf (?). Pergament. Federzeichnung.
Signiert. Stark verschmutzt.

 

Ein ganz HERZLICHES DANKESCHÖN an Herrn Roman Gibtner für die Bereitstellung dieser "Episode"!

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